Caterham CSR 200
Verfasst: 14 Nov 2007, 10:18
Hmmm... schwierige Entscheidung, wenn du beides machen willst und es "nur" eine Spaßkiste sein soll
Dann würde ich es von deiner Körperstatur abhängig machen, als großer Mensch hat man im CSR deutlich mehr Platz. Als normal gewachsener Mitteleuropäer so wie ich mit Hang zum Bierbauch paßt man auch hervorragend in einen S3.
Vielleicht noch eines von der Rennstrecke - was dir die Entscheidung auch nicht leichter machen wird :-O
Ein CSR260 Rennwagen mit Jo oder Kurt Hoffmann am Steuer fährt auf einer Rennstrecke rund 3-4 Sekunden schneller als ein R400 Rennwagen mit gleichem Fahrer am Steuer (wir haben Referenzzeiten von Hockenheim und von Dijon).
Und hier noch ein Bericht von einem Freund von mir, der im Frühjahr vor der gleichen Entscheidung stand und sowohl einen CSR260 als auch einen R400 (beides Straßenautos) zur Probe gefahren hat:
Was er sich gekauft hat könnt ihr euch dann denken :-O
Einen R400 :-O
Dann würde ich es von deiner Körperstatur abhängig machen, als großer Mensch hat man im CSR deutlich mehr Platz. Als normal gewachsener Mitteleuropäer so wie ich mit Hang zum Bierbauch paßt man auch hervorragend in einen S3.
Vielleicht noch eines von der Rennstrecke - was dir die Entscheidung auch nicht leichter machen wird :-O
Ein CSR260 Rennwagen mit Jo oder Kurt Hoffmann am Steuer fährt auf einer Rennstrecke rund 3-4 Sekunden schneller als ein R400 Rennwagen mit gleichem Fahrer am Steuer (wir haben Referenzzeiten von Hockenheim und von Dijon).
Und hier noch ein Bericht von einem Freund von mir, der im Frühjahr vor der gleichen Entscheidung stand und sowohl einen CSR260 als auch einen R400 (beides Straßenautos) zur Probe gefahren hat:
Caterham Fever
- Probefahrt mit einem Caterham R400 Superlight und Caterham CSR 260 -
Anläßlich eines „Tages der offenen Tür“ bei Joachim Westermann (MOG-Racing) in Kuppenheim hatte ich die einmalige Gelegenheit, sowohl einen Caterham Seven R400 Superlight (Bj 2003) als auch einen Caterham Seven CSR 260 (Bj 2006) probezufahren.
Um eins vorwegzunehmen: beides sind phantastische und extrem schnelle Autos, aber doch recht verschieden.
Der R400 (dieser R400 hat noch nicht den brandneuen 2,0l Cosworth, näheres s.u.) hat noch das klassische schmale Chassis vom Lotus Seven S3 von 1966. Die Hinterachse ist eine DeDion-Konstruktion. Der Motor ist im Prinzip ein Rennmotor, der von X-Power auf der Basis des Rover-K-Series gebaut wird, verfügt über 200 PS bei ca. 8000 U/min und wiegt nur 74kg. Durch sehr kleine Schwungmassen extrem bissig und leichtfüßig, aber für den BMW- und Honda-Verwöhnten auch leicht abzuwürgen, ähem. Das Auto ist mit 525kg vollgetankt extrem leicht. 13“-Felgen mit Kumho-Semis sorgen für den Bodenkontakt. Sidepipe ist natürlich Pflicht. Daß es mächtig nach vorne geht, überrascht bei dem Leistungsgewicht natürlich nicht, daß der Motor tunlichst zwischen 5000 und 8000 gehalten werden sollte, auch nicht, ebensowenig wie die etwas rauhen Manieren im Schiebebetrieb (man sollte es ihm bei dieser Leistung nachsehen, rotzen und furzen tut der Fahrer auch zuweilen). Die Rasiermesserschärfe des Handlings hingegen ist atemberaubend. Wenn man denkt, man will gleich an jenen Scheitelpunkt fahren, ist das Vorderrad schon da. Unglaublich. Die „tail-happiness“ wurde aufgrund äußerer Umstände (Fahrer und Beifahrer nicht angeschnallt, kalte Kumho-Semis und feuchte Straße) nicht voll ausgekostet. Agilität und Direktheit des Autos sind geradezu atemberaubend und praktisch auf Radical-Niveau. „Most fun you can have with your trousers on“ scheint hier tatsächlich eine Berechtigung zu haben. Wie geil muß sich das auf der Rennstrecke fahren lassen!
Der CSR260 ist der neueste, stärkste und schnellste Caterham. Er basiert auf der Breitversion (SV), ist jedoch eine komplette Neukonstruktion. Einzelradaufhängung auch hinten und innenliegende Federn/Dämpfer mit Pushrod-Anlenkung sind die augenfälligsten Unterschiede. Man sitzt völlig anders als im klassischen Seven; geradezu bequem und mit einem gewissen Raumkomfort. Mit ca. 590 kg bringt er allerdings auch ein paar Pfund mehr auf die Waage als R400. Dazu ist das ganze Auto erheblich breiter. Die Serienbereifung besteht aus 15“ Avon-Semis. Der Motor stammt von Cosworth und basiert auf dem 2,3l-Ford-Duratec. Bei 265 PS hat man es auch hier mit einem Rennmotor zu tun, der zwar genauso laut, sägend, blubbernd und furzend daherkommt wie der 1,8l-X-Power, aber insgesamt etwas bessere Manieren (Gasanahme, Leerlauf) an den Tag legt. Geht der R400 selbst mit dem feisten Holger auf dem Beifahrersitz heftig zur Sache, so entfesselt der CSR260 mit einem leichten 22kg-Beifahrer die Kräfte des Bösen. Der Druck im Kreuz ist einfach irrsinnig, das muß man erlebt haben!! 2,5kg/PS (inkl. Fahrer und vollem Tank) sind schließlich eine Ansage. Aus der Sidepipe entweicht ein infernalischer Soundtrack, den Luzifer persönlich dirigiert haben könnte. Man könnte pausenlos „Scheiße“ schreien! Das Auto liegt sehr viel ruhiger und neutraler als der R400, ist aber weniger direkt und agil. Die Leistung bleibt für einen halbwegs geübten Fahrer spielerisch behherschbar. Hätte niemals gedacht, daß der gefühlte Unterschied so groß ist. Der CSR mit dem Serienfahrwerk ist für die Landstraße m.E. perfekt abgestimmt. Der Preis ist so atemberaubend wie die Fahrleistungen.
Der CSR ist sicherlich das „bessere“ und in den Händen des Durchschnittsfahrers auch schnellere Auto, aber der R400 ist der Spaßmacher von den beiden, der genau das hat, was den meisten modernen Autos fehlt: Charakter und Seele.
Was er sich gekauft hat könnt ihr euch dann denken :-O
Einen R400 :-O