Apicius hat geschrieben:Bin ich bei einer Veranstaltung wo ich keine Haftpflicht gegenüber andern Teilnehmern habe, so ist davon auszugehen das auch alle mein Kaskoversicherungen nicht greifen werden und Sonderversicherungen extrem hoch sind.
Soweit ich in Erfahrung bringen konnte, gibt es nur eine Rennhaftpflichtversicherung am deutschen Markt. Diese begrenzt die Leistungen für alle Schadensereignisse auf 500.000 EUR je Ereignis, max. 150.000 EUR für die einzelne Person, 100.000 EUR für Sachschäden und 20.000 EUR für Vermögensschäden. Nach meiner Einschätzung liegt der potentielle Schaden (Verdienstausfall in Folge Invalidität oder Tod) bei einem Gutverdienender mit Familie viel, viel höher als das.
Jetzt könnte man argumentieren: Bei diversen Veranstaltungen unterschreiben die Teilnehmer einen Haftungsverzicht. Dieser Haftungsverzicht kann aber - soweit ich verstanden habe - nicht wirksam für Schäden aus der Verletzung des Lebens, des Körpers oder Gesundheit erklärt werden, wenn der Schaden auf einer vorsätzlichen (schließen wir mal aus) oder fahrlässigen (kommt ganz sicher in Betracht) Pflichtverletzung beruht.
Es bestehen also in diesem Zusammenhang zwei der Höhe nach gravierende wirtschaftliche Risiken: Zum einen kann ich selbst für den Schaden eines anderen in Haftung genommen werden. Zum anderen kann ich selbst einen Schaden erleiden und der Schädiger ist nicht willens (entnervendes Gerichtsverfahren) oder in der Lage (Pech für mich), den Schaden zu ersetzen.
Deswegen finde ich ja - neben der o.g. Renn-Haftpflicht, die immerhin das Haftpflicht-Risiko der Höhe nach mindert - den Abschluss einer Renn-Unfallversicherung für Teilnehmer einer Renn-Veranstaltung wichtig. Die zahlt nämlich an den körperlich Geschädigten bzw. dessen Hinterbliebene unabhängig vom Verschulden und von der Leistungsfähigkeit anderer.
Unabhängig davon ist es natürlich und vollkommen unbestritten sinnvoll, die Wahrscheinlichkeit eines Unfalls durch rücksichtsvolle und dem eigenen Können angepasste Fahrweise und - falls es dann doch passiert - die Folgen eines Unfalls durch maximale technische Vorkehrungen wie zum Beispiel Kleidung und Fahrzeugausrüstung zu begrenzen.