Ford Pinto OHC Doppelvergaser - Wechsel Zündung

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suicide jockey
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Der 76HF 12100 CB ist ab Modelljahr 1976 (= Mitte/Ende 1975) eingesetzt worden (Einsatz im Capri und beim RS2000) und hat noch einen relativ großen Fliehkraft-Verstellbereich. Die Nummer ist die Ford-Teilenummer. Der FINIS-Code lautet 1584303.
Bei Bosch heißt der Verteiler 0 986 237 002 eine passende Bosch-Nummer, es existieren aber vermutlich noch andere ...

Da würde sich fast eine Überholung lohnen, allerdings fertigt Bosch ihn für irgendwas um 250-300€ noch nach.

Ob der Accuspark Verteiler was taugt, weiß ich nicht, hab keine Erfahrung damit und schon Zündverteiler mit Plastiklagerungen der Verteilerwelle gesehen ... hält von Frühstück bis späten Vormittag! Auf alle Fälle erstmal probieren und Kennlinie ermitteln ... Du müsstest noch klären, ob der Accuspark-Verteiler überhaupt auf 123 umgebaut werden kann, ich bezweifele das.

Eventuell käme noch Umbau des 76HF- CB in Frage, also nicht entsorgen! Das Innenleben fliegt eh komplett raus!
Wenn Du Serien-OHC-Kennlinie im Accuspark-Verteiler hast, ist der Vorteil, dass das Ganze erst mal wartungsarm und präziser ist, aber den Nachteil, dass Du vermutlich die Nachteile der Kennlinie nicht ausgemerzt hast.

Aber, wie ich schon sagte, erst mal in Ruhe messen ....

Edith sagt gerade:"Bernd war schneller!"


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muni-mula
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Alles klar, Recht habt ihr!
Ich behalte den alten Verteiler, auch wenn er nicht mehr dolle aussieht.
Ein bissel Reinigungsmittel wirkt vielleicht schon Wunder.
Diesen dann auf 123tune umbauen... dann habe ich den zweiten Verteiler mit der Accuspark sogar noch als vollwertiges Ersatzteil übrig.

Ich berichte, wie die Sache mit dem Accuspark ausgeht.
Wenn er sich gut macht, halte ich ihn für eine verdammt gute Option für Diejenigen, die ihren Verteiler mit wenig Aufwand austauschen wollen oder ihre Zündung auf kontaktlos umbauen möchten.


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Haiopai1982
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Ich weiß ja nicht, wer alles den Umbau anbietet, aber dort, wo meiner damals umgebaut wurde, wurde der Verteiler auch noch gestrahlt. Sah also danach aus wie neu. Und der war vorher in einem wirklich schlechten optischen Zustand!


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muni-mula
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Der Verteiler, Spule, Zündkabel und die mir suspekten Zündkerzen von Accuspark sind nun verbaut und verdrahtet.

Verteilerfinger ist mit KW im OT zunächst mal "grob" genau auf Zündkerze vom ersten (von vorn gesehen vordersten) Zylinder eingestellt.

Das Ergebnis war nun leider erstmal ernüchternd:

Ich habe den Motor zum Laufen bekommen (und bildete mir auch ein, dass er weniger ruckelig läuft, als mit der alten Zündung).
Keine Fehlzündungen oder Rückpatschen aus dem Vergaser, was ja schonmal kein schlechtes Zeichen ist.
Er geht jedoch im Leerlauf wie auch beim Gasgeben leider sofort aus.
Ich bekomme ihn nur in einer bestimmten Gaszugstellung (ganz sachte Gas) dauerhaft zum Laufen.
Der Motor springt spontan wieder an, aber ich bekomme ihn quasi nicht so zum Laufen, dass ich die Zündung einstellen kann.

Leichtes Verdrehen des Verteilers brachte keine Verbesserung (dies wurde mit Rückpatschen aus dem Vergaser quittiert oder mit Geknall aus dem Auspuff).

Heute nachmittag kommen die "korrekten" Zündkerzen hier an, die werde ich dann gleich mal einbauen, um zumindest die Accuspark Zündkerzen erstmal als Fehlerquelle auszuschließen.

Die Unterdruckdose ist noch nicht angeschlossen (zwecks Zündung einstellen), aber der Motor sollte man ja dennoch zum Laufen bekommen.

Die Benzinpumpe (eelektrisch) läuft, sehe ich anhand der transparenten Spritleitung.
Ich werde nun doch noch einmal die Vergaserdüsen durchblasen, evtl. hängt ja was drin.
Da ich bislang keinen Benzinfilter eingebaut hatte, wäre das sicher ohnehin ratsam.

Sollte ich doch mal unter den Ventildeckel schauen, oder habt ihr noch andere Tips?


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:shock:
So, nochmal gaanz langsam ...
Dein OHC hat doch zwei DCOE, oder hab ich da was falsch verstanden? Diese Konstellation benötigt nicht einen Zündzeitpunkt von OT, sondern - je nach Bearbeitung und Nockenwelle - minimal etwa 10 - 14°vOT! Warum schreib ich das ... RISCHTISCH, die Fuhre läuft sonst nicht!

Nu mach das ordentlich! :mrgreen:
Der Verteiler läuft beim OHC im Uhrzeigersinn. Natürlich, wenn Du den Verteiler bei ZZP OT um 7° im Gegenuhrzeigersinn drehst, zündet er 14°vOT ... das ist aber nichts genaues und müsste dann umgehend abgeblitzt werden. Statische ZZP-Einstellung gab es bis Anfang der 60er, heute muss dynamisch eingestellt werden!
Schon der Blick auf den Verteilerläufer ist höchst ungenau, weil Du nicht weißt, in welcher Stellung des Läufers zu den Kontaktflächen der Kappe der Funke genau springt ... Da sind ohne weiteres mal + oder - 10° drin.

- Ventilspiel passend zur Nockenwelle (RL30 braucht andere Spielwerte, als Serie!) und alle i.O.?
- Zündungskomponenten alle i.O.?
-Zündzeitpunkt LL bei RL30 minimal 12-14°vOT?
(hab schon DCOE-bestückte Motoren hier gehabt, die erst mit 16 - 17°vOT glücklich waren, ...)
- Ansaugtrakt dicht?
- Düsen der DCOE alle sauber und richtig eingebaut?
- Vergaser wirklich synchron?

Zündung wird beim OHC OHNE Unterdruck eingestellt, da ansonsten der hohe Ansaugunterdruck im Leerlauf die Vorzündung etwa 9 - 12° früher legt und Dir diese 12° nachher bei Volllast fehlen! Du stellst die Zündung damit also zu spät ein!
Bis zum erfolgreichen Abschluß dieser Arbeiten läßt Du alle (!) Unterdruckanschlüsse ab und verschließt die Schläuche zum Vergaser luftdicht, sonst ziehen die Vergaser da Nebenluft und Du kriegst den nie eingestellt!


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So, ich melde mich zurück mit guten Nachrichten :)))

Ich habe zunächst mal diese Accuspark Zündkerzen rausgemacht.
Damit hab ich die Fuhre zum Laufen bekommen.
Dann erstmal im Leerlauf abgeblitzt und festgestellt, dass ich etwa 5° nach oberem Totpunkt liege.
Den Verteiler hatte ich vorab per Auge pi-mal-Daumen erstmal aufgesteckt - eine Kerbe fehlt leider im Verteilergehäuse, also war das höchst ungenau :)

Kein Wunder, dass der Motor mit den Schrottkerzen erstmal gar nicht lief und mit den richtigen Kerzen immerhin überhaupt ansprang.
Heißt für mich erstmal, wie ja alle sagen, die Originalkerzen sind halt super für den OHC.

Anschließend habe ich erstmal den Leerlauf auf 0° vOT eingestellt - sicherheitshalber - und die Zündkurve bei verschiedenen Drehzahlen aufgenommen.

Ob ihr es glaubt oder nicht, ich bin überrascht, wie gut der Verteiler arbeitet... ich hoffe ich habe keinen Mist gemessen, denn die Verstellung durch die Fliehkraftgewichte kann sich anhand der Messwerte schon sehen lassen :)
Die Drehzahlen habe ich von der Strobo-Lampe (sie kann das anzeigen).

Hier nun die Werte beginnend bei 1050 rpm:

1050 - 3°
1500 - 8°
1850 - 15°
2000 - 20°
2200 - 25°
3000 - 30°

Da ich alleine war, und es gar nicht einfach ist, Zündwinkel sowie Drehzahl im Blick zu behalten und gleichzeitig den Gaszug zu bedienen, sind die Werte nicht 100% exakt (lediglich Leerlauf / Vollaussteuerung, das lässt sich allein einfach messen).
Wichtige Erkenntnis für mich, die Vollaussteuerung liegt ab etwa 3000 rpm an.

Ich habe den Verteiler anschließend noch etwas verdreht, sodass ich jetzt bei max 32° Vorzündung ab 3000rpm lande.
Im Leerlauf habe ich nun ca. 5° vOT.

Ich will nun erstmal eine Testfahrt machen, dann die Kerzen ansehen und ggf. den Verteiler noch etwas mehr Richtung Frühzündung verdrehen, sodass ich dann bei ca. 8° vOT bei Leerlauf und 35° bei Vollaussteuerung landen sollte.

@suicide jockey:
Ja, alles richtig :)
Danke!

Jetzt, nachdem ich die Theorie in der Praxis testen konnte, meine ich, alles verstanden und richtig gemacht zu haben.
Wenn ich oben Mist geschrieben habe, klärt mich auf. Ich möchte es richtig machen... und für evntl. Nachahmer, sollen meine Erkenntnisse natürlich im Idealfall auch was bringen.


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Haiopai1982
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Das hört sich doch schon mal gut an!
Wie Frank ja schon sagte, kann man dann den Verteiler noch weiter Richtung früh drehen, dass man oben rum bei 36° raus kommt.
Sollte man dann auch im Ansprechverhalten und auch in der Leitung merken!

Das die ersten Kerzen generell schlecht sind, würde ich nicht sagen. Im Stand ohne große Wärme sollten die auch laufen. Ist halt die Frage, was da für ein Kerzenabstand eingestellt war?!
Aber gut, jetzt hast du ja Kerzen verbaut, die vom Wärmewert her auch besser passen. Und wenn er damit jetzt gut läuft, würde ich die einfachen Dinger auch so entsorgen.


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Bernd hat es ja schon geschrieben, das klingt schonmal gut. Aber der Brocken braucht noch deutlich mehr Frühzündung. Stell ihn auf 10°vOT (=37°vOT all in) und alles ist gut. Bei der RL30 ist die Füllung untenrum so gering, dass da noch nichts klopfen dürfte.

Ob Du Unterdruck überhaupt noch brauchst, würde ich hauptsächlich von der Qualität der Übergänge Leerlauf - Teillast und auch Teillast - Volllast (ca. 2500-3000rpm) abhängig machen. Wenn er da "sämig durchzieht" und nicht bockt, lass es so, ohne Unterdruck.

Die Volllast-Kennlinie ("Fliehkraft") ist schon recht scharf. Zwar spart man mit Unterdruck evtl 1-2 Liter/100km bei Teillast ein, aber bei unseren Grins-Spass-Knallbüchsen ist der Verbrauch imho von untergeordneter Bedeutung (so lange das Gemisch nicht schädlich fett wird).

Die Gefahr bei Verwendung der Unterdruckverstellung wäre Klingeln (helles Tickern bei vorsichtigem Beschleunigen, sozusagen Klopfen in Teillast) aufgrund von zu früher Zündung. Klingeln ist längst nicht so schädlich, wie echtes Klopfen, aber dem Motor tut auch das nicht gut!

Die Kerzen würde ich auch nicht verdammen, aber m.E.n. reagiert der OHC recht empfindlich auf ungünstige Kerzenwerte.
Wenn der Motor stärker geplant ist. kann es auch zum Kotakt von Kerzenelektroden und Kolben kommen ...


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Leute, es tut mir leid, aber ich muss schon wieder mit trivialen Themen nerven :)

Heute habe ich, da die Zündung ja nun wieder super läuft, gleich mal das Ventilspiel geprüft.

Nun ist es so, dass das Spiel bei 0.25mm liegt, sodass ich wohl nachjustieren muss.

Die verbaute Nockenwelle ist eine Pipercam BBP285.
Die Daten stehen hier: https://www.pipercams.co.uk/showcam.asp?CamID=42

Laut Piper benötige ich damit sowohl einlass- als auch auslassseitig 0.35mm Spiel:

"Valve Clearance Inl .35mm
Valve Clearance Exh .35mm"

Beim OHC werden die Ventile bei kaltem Motor eingestellt, ich hoffe natürlich, dass sehen die Konstrukteure bei Piper genauso bei den Angaben.
0.35mm hört sich verdammt viel an, kann das denn so stimmen?

Dann habe ich festgestellt, dass die Kontermuttern offenbar sehr fest sind (ist das normal?).
Bevor ich was kaputt mache:
Ich drehe zuerst die untere (größere) Schraube gegen den Uhrzeigersinn lose?
Anschließend löse ich die Konterung zwischen den beiden Muttern?

Sorry für die blöden Fragen, aber da die Muttern offenbar sehr fest angezogen sind, möchte ich lieber sicher gehen...

Mit welchem Anzugsmoment sind die untere Schraube gegen Zylinderkopf festzuziehen, und mit welchem Moment werden die Muttern zueinander gekontert?

Danke!


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Haiopai1982
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Du nimmst den passenden Schlüssel für die Einstellschraube. Die hälst du immer beim lösen und anziehen fest!
Dann die untere Kontermutter ganz normal links rum lösen. Fest müssen die ja auch sein, damit die sich nicht losruckeln! Mit wie viel Nm weiß ich nicht. Dafür hätte ich auch keinen passenden Schlüssel.
Die obere "Einstellschreube" ist ja eh komplett lose, also ohne Anschlag. sonst könnte man die ja auch nicht hoch und runter drehen.


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