Ford Pinto OHC Doppelvergaser - Wechsel Zündung

muni-mula
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Hallo an Alle,

ich plane, meine Zündung mal etwas auf Vordermann zu bringen, und wollte mal fragen, welche aktuellen Zündungssysteme am OHC gängig sind.

Derzeit habe ich eine kontaktlose Zündung, wobei ich hier relativ wenig zu sagen kann. Das Fahrzeug habe ich mit derzeit bestehender Zündung gekauft.
Auf die Schnelle konnte ich nur sehen, dass der Verteilerfinger ein Bosch Teil ist (Nr. 1234322033) und eine Zünspule "Lucas Sport DLB 105" verbaut ist.

Die erste Fahrt mit dem Seven heute verlief ernüchternd. Fehlzündungen, keine Leistung... da der Tausch der Zündung seit Längerem ansteht, ist es wohl nun an der Zeit...

Daher ist mein aktueller Plan, erstmal die üblichen Komponenten zu erneuern, und mich aber gleich auch mit der Zündanlage zu beschäftigen:
- Erneuerung der Zündkerzen (derzeit NGK AP6FS). Sehen zwar noch gut aus, aber kann nicht schaden, denke ich
- Erneuerung der Zündkabel
- Erneuerung der Zündanlage (Verteilerkappe, Zündspule, neue elektronische Zündung)

Tausch der elektronischen Zündung, da ich hier lieber gleich "neu" anfangen will und die Zündanlage dann eben kenne. Momentan ist das alles eher "die Katze im Sack"...

Der Grund für den Tausch auf eine hochwertigere Zündung ist hier auch, dass der Motor von RSAndreas aufgebaut wurde (andere Nockenwelle, 2,1 Liter, etc.).
Die aktuelle Zündung wird wohl sehr wahrscheinlich den Zündwinkel gar nicht weit genug verstellen. Da würde ich mir etwas mehr Freiheiten wünschen.

Da der Aufbau von Motor/Vergaser ja (außerhalb des Seven Forums) ja doch etwas exotisch ist, tue ich mich schwer, online passende und sinnvolle Varianten zu finden.
Angeschaut habe ich die Zündungen von Ignitor (feste Kennlinie) sowie 123ignition (programmierbare Kennlinie), werde aber auch hier nicht so recht schlau, ob das ganze funktioniert - vor allem bei der 123ignition, da hier der komplette Verteiler gewechselt wird und ich nicht sicher bin, ob dieser 1:1 passt.

Vielleicht gibt es andere sinnvolle Varianten...
Mit programmierbarer Zündwinkelverstellung wäre fein, wenn es denn Sinn macht und es keine out-of-the-box Variante gibt.

Vielleicht könnt ihr mir helfen.

Gruß


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Haiopai1982
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Also, seit wann knallt der denn? Erst, seit der Motor neu ist?
Hast du mal den Zündzeitpunkt kontrolliert? Also mal im Standgas und bei Drehzahl mit einer Blitzlampe kontrolliert?

Nun zu der Zündung.
Wenn du die Kurve selber programmieren möchtest, gibt es da verschiedene Möglichkeiten.
Wenn du bereit zum basteln bist, und auch nicht so viel Geld investieren möchtest, gibt's in UK Sets mit freibrogrammierbaren Steuerungen. Dadurch würde auch der alte Verteiler wegfallen. Hätte den Vorteil, dass in der Zündung kein bewegliches Teil mehr ist.

Wenn du aber etwas suchst, was plug an play einzubauen ist, dann gibt es in Holland jemanden, der deinen eigenen Verteiler mit einer 123 Tune ausstattet.
Da brauchst du wirklich nur deinen alten Verteiler ausbauen, hinschicken und wider einbauen. Die Kurve musst du dann ja bei beiden programmieren.
Hat eben den Vorteil, dass es aussieht wie original.
Liegt aber preislich wohl um die 500,-?!

Ich hab die 123 Tune. Bin damit sehr zu Frieden. Habe sie auch auf TPS umgebaut. Braucht man aber nicht machen! Man kann beim Umbau angeben, ob man mit oder ohne Unterdruckverstellung möchte. Und diese ist dann softwareseitig etwas gedrosselt, dass man wohl auch von nur einem Ansaugrohr den Unterdruck abgreifen kann.


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Haiopai1982
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suicide jockey
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Für welches System Du Dich auch entscheidest, die Zünd"kurve" bei Volllast muss steiler ansteigen und bereits bei rund 4000rpm den Maximalwert von rund 36°v.OT erreichen. Welche Nockenwelle ist verbaut (z.B. FR32 oder RL31)?

Hier mal grün die Serienkennlinie eines Ford-Verteilers 76HF-DA und rot eine zum modifizierten Motor passende Kennlinie. Die Verwendung einwandfreien Sprits wird vorausgesetzt (Super+)
Volllastkurve OHC 2x 40DCOE.jpg
Die lastabhängige Verstellung hab ich hier mal völlig rausgelassen.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.


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......darf ich mal fragen warum Du glaubst dass die Zündung die Ursache für den schlechten Motorlauf ist? :?: :?:


muni-mula
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Guten Morgen,

Vielen Dank für eure Antworten!
Haiopai1982 hat geschrieben: 22 Mai 2020, 17:22 Also, seit wann knallt der denn? Erst, seit der Motor neu ist?
Hast du mal den Zündzeitpunkt kontrolliert? Also mal im Standgas und bei Drehzahl mit einer Blitzlampe kontrolliert?
Der Wagen lief zuvor genau mit der gleichen Abstimmung und Motor, der Umbau ist schon ein paar Jahre her.

Besonders war gestern zur ersten Ausfahrt diesen Jahres nur, dass ich sehr wenig Sprit im Tank hatte, der auch schon etwas älter war.
Nach der ersten scharf gefahrenen Kurve auf dem weg zur Tanke gingen die Probleme mit einem mal los. Knallen aus dem Auspuff, Fehlzündungen
Ich hab es dann noch zur Tankstelle geschafft mit wenig Drehzahl und wenig Gas und getankt.

Danach folgende Symptome :
- Wagen hielt kein Standgas und ging mir mehrmals aus, ließ sich aber problemlos neu starten
- komplette Aussetzer bei Gasannahme (das Motorgeräusch hörte sich irgendwie "komprimiert" und stotternd an, besser kann ich es nicht beschreiben
- Erhöhung vom Standgas am vergaser hat dann erstmal geholfen...
- ich habe es dann noch für ca. 1-2km Fahrt probiert, die Symptome verbesserten sich etwas, evtl. Bekam der Motor dann wieder besseren Sprit. Dennoch sehr schlechte Gasannahme bereits bei Teillast und weiterhin das "komprimierte" und stotternde Motorengeräusch.

Habe die Fahrt dann abgebrochen und zuhause das Kerzenbild angesehen : eine Kerze schwarz und nass (die hinterste, an der Windschutzscheibe). Alle anderen Kerzen dunkelbraun (ok).
Verteiler sieht auch gut aus.
Unter dem Verteilerfinger bildete ich mir Feuchtigkeit ein, dem werde ich noch nachgehen und nochmals testen.

Zündung habe ich noch nicht kontrolliert. Kann die sich denn einfach so verstellen? Vorher hat alles gepasst. Abblitzen kann ich gelegentlich, Equipment ist da. Vermute aber eher ein grundkegendes Problem.
Haiopai1982 hat geschrieben: 22 Mai 2020, 17:22
Ich hab die 123 Tune. Bin damit sehr zu Frieden. Habe sie auch auf TPS umgebaut. Braucht man aber nicht machen! Man kann beim Umbau angeben, ob man mit oder ohne Unterdruckverstellung möchte. Und diese ist dann softwareseitig etwas gedrosselt, dass man wohl auch von nur einem Ansaugrohr den Unterdruck abgreifen kann.
Hört sich gut an. Das wäre wohl meine favorisierte Lösung, zum exzessiven basteln fehlt mir leider die Zeit. Was heißt "TPS"?
Nutzt du die Unterdruckverstellung?
Bei mir ist kein Unterdruckschlauch angeschlossen, aber prinzipiell haben die dellortos ja die Möglichkeit, würde also Sinn machen?
suicide jockey hat geschrieben: 22 Mai 2020, 17:58 Für welches System Du Dich auch entscheidest, die Zünd"kurve" bei Volllast muss steiler ansteigen und bereits bei rund 4000rpm den Maximalwert von rund 36°v.OT erreichen. Welche Nockenwelle ist verbaut (z.B. FR32 oder RL31)?


Danke, das hilft mir schon mal weiter.
Die Nockenwelle ist eine piper cam, BBP285.


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Haiopai1982
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TPS bedeutet "Drosselklappensensor". ;)
Da habe ich den Unterdrucknehmer ausgelötet, und den Sensor angebaut. Klappt aber mit der Unterdruckverstellung auch problemlos! Hatte auf den Umbau einfach Lust!

Die Zündung wird sich dann vermutlich wirklich nicht grundlegend verstellt haben. Aber wenn du die Möglichkeit hast, prüfe das bitte mal. Vielleicht funktioniert die Fliehkraftverstellung nicht mehr richtig. Daher nicht nur im Standgas, sondern auch bei z.B. 2.500 Umdrehungen schauen, auf wie viel vor OT die Zündung dann regelt.


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suicide jockey
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Wenn die Kerze von Zylinder 4 schwarz und nass ist, bedeutet das i.d.R. einen Zündungsausfall auf diesem Zylinder. Dementsprechend:
  • Kerze vorzugsweise tauschen, oder zumindest gründlich reinigen und genau prüfen.
  • Hilfsweise kannst Du für eine kurze Fahrt z.B. die Kerze am Zylinder 1 gegen 4 tauschen. Wird jetzt 1 dunkel, ist es höchstwahrscheinlich die Kerze selbst. Falls 4 auch jetzt wieder dunkel wird, 1 aber nicht, dann:
  • Kabel und Stecker mit Multimeter durchpiepsen/Widerstände messen. Moderne Widerstandskabel haben zur Funkentstörung nur einen - mit Kohlestaub beschichteten - Kunststoffstreifen und dürfen nicht auf Zug, Drehung oder Knickung beansprucht werden. Da u.U. 10-20kOhm pro Meter erreicht werden, das Messinstrument auf einen hohen Messbereich (>100 kOhm) einstellen. Es kommt nicht auf geringe Widerstands-Unterschiede an. Während der Messung die Kabel leicht bewegen und auf schwankende Messwerte ("Kabel"bruch) achten.


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Mops
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Wieviel Geld möchtest Du für eine andere Zündung ausgeben? Möglichkeiten für eine programierbare Anlage gibt es genug, sie hat sicherlich auch Vorteile.

Ich entschied mich aus Kostengründen für eine einfache Variante.
In einen kontaktgesteuerten Verteiler baute ich eine Ignitor Zündung ein. Diese kostete etwa 50 €. Um die nötigen 36 Grad Vorzündwinkel zu erreichen änderte ich die Anschläge der Fliehkraftverstellung im Verteiler. Den Unterdruck entnahm ich aus dem Ansaugrohr des 1. Zylinders. Nachteil ist, dabei osziliert die Grundplatte des Verteilers bei Standgas. Eine Düse im Schlauch bringt Verbesserung, lässt sich aber nicht ganz vermeiden!
Den Umbau des Verteilers beschreibt Dave Andrews auf seiner Website sehr schön.

Mit einer Hochleistungsspule von Bosch und Silikon-Zündkabeln ohne Kerzenstecker (angekrimpte Kontakte) so wie Neopren- Schutzkappen ist die Anlage wasserdicht aber nicht entstört.
Der Motor spingt damit spontan an und hat wenig Frühzündung für den unteren Drehzahlbereich. Bei gut 3500 U/min regelt der Verteiler auf max. Frühzündung.

Die Ignitor-Zündung benötigt die Anschlüsse 1 und 15 von der Zündspule (nicht vertauschen). Die schloss ich mit einer 2fach Steckverbindung an. Der Unterbrecherkontakt und der Kondensator wird bei der Montage entfernt. Diese Teile führe ich im Fahrzeug mit. Sollte die Zündung mal unterwegs "verrecken", lassen sich die Kontakte und der Kondensator in einigen Minuten wieder einbauen. Dazu installierte ich den gleichen Stecker. Das Ganze ist nun schon 20 Jahre in Betrieb, ich bin zufrieden damit.

Nun zu Deinem Problem:
Im letzten Herbst hatte ich ähnliche Störungen, und dachte an ein Problem mit der Ignitor. Der Tausch von Zündmodul und Zündspule brachte keinen Erfolg. Die Lösung waren eingelaufene Schlepphebel und Verschleiss an der Nockenwelle. Der Schlepphebel von Auslassventil Zylinder 4 lag mit tiefen Abnutzungen im Ventilraum. Beim Probelauf vorher schlugen Flammen aus dem Vergaser und verbrannten sogar die Flanschdichtung. Mit einer anderen Nockenwelle rennt die KIste wieder. Die Nockenwelle kann ich ohne Demontage des Kopfes tauschen. Dazu sägte ich ein Loch in die Wand des Armaturentägers und verschloss es wieder mit einer Aluplatte.

Ob das Bei Dir alles OK ist, könnte eine Kompressionsmessung ergeben.

Viel Erfolg,
Gruß Dieter


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Haiopai1982 hat geschrieben: 23 Mai 2020, 06:59 TPS bedeutet "Drosselklappensensor". ;)
Da habe ich den Unterdrucknehmer ausgelötet, und den Sensor angebaut. Klappt aber mit der Unterdruckverstellung auch problemlos! Hatte auf den Umbau einfach Lust!
Das hört sich interessant an. Darf ich fragen, welchen tps du genommen hast und wie du diesen an die 123tune angeschlossen hast?
Fährst du auch einen ohc? Vielleicht können wir ja bzgl der Zündwinkelverstellung in Kontakt bleiben, sodass ich was als "start" habe um mich mit der Software zu beschäftigen.

Ich werde aber das 123tune Projekt sicher erst im Herbst /Winter angehen und jetzt erstmal versuchen, die Kiste möglichst kurzfristig wieder in Gang zu bringen :))

Gruß


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